SUPERDEMOKRATIE - Der Senat der Dinge

Drei Kulturinstitutionen werden im Oktober während der Ausstellung SUPERDEMOKRATIE mit dem belgischen Senat im Dialog stehen. BPS22 in Charleroi, BOZAR in Brüssel und M HKA in Antwerpen geben der aktuellen Problematik des Senats eine kulturelle Dimension

1.10.2017 - 31.10.2017

Taus Makhacheva

°1983
Lives in Makhachkala, Dagestan, RU
Lives in London, GB
Born in Moscow, RU

Taus Makhacheva (°1983, Moskau, Russland) folgte zwischen 2002 und 2013 verschiedenen Ausbildungen in Kunst, Kommunikation und Wirtschaft, sowohl in Russland als auch England. Bereits während ihrer Ausbildung nimmt sie unter anderem an der 4. Biennale von Moskau teil.

Taus Makhacheva stammt von den Avars, der größten ethnischen Gruppe in Dagestan ab. Sie greift auf Objekte, Filme und Performances zurück, um sich erneut in eine nationale Geschichte eines Kontextes einzutragen, wo “Nation” nicht besteht. Das Werk von Makhacheva stellt klassische Formen der Geschichtsschreibung, der herrschenden kulturellen Konventionen und der Geschlechterproblematik in Frage. Mit einer gleichzeitig humoristischen und kritischen Haltung gegenüber der Gesellschaft von heute probiert Makhacheva die heutige Zeit mit dem Nostalgischen, das Lokale mit dem Globalen und die Tradition mit dem Fortschritt zu versöhnen. Sie untersucht die kaukasische Gesellschaft und die Beziehung zu ihrer Geschichte, ihr kollektives Gedächtnis und die tägliche Realität. Mit Gefühl für Humor erforscht Makhacheva die Grenzen der Identifizierung innerhalb einer kulturellen oder physischen Landschaft.

Mit ihren Werken stellt Makhacheva wichtige Fragen über die Funktionsweise der Kunst und der Museen und über die Kunstgeschichte. Wie werden Kollektionen bewahrt, wie werden Kollektionen zusammen gestellt, in welchem Maß ist ein Museum die Darstellung der Werte aus der Vergangenheit und der Gegenwart, was kann als brauchbare Kunst betrachtet werden? Ferner prüft sie auch, wer das Wort hat und sucht sie eine aktivere Rolle für Objekte in lokalen Museen. Auch ihre eigene Praktik stellt sie in Frage: wie bleibt man als Künstler in Erinnerung, was lässt man zu und wie geht man mit Kritik und der Meinung der anderen um?