SUPERDEMOKRATIE - Der Senat der Dinge

Drei Kulturinstitutionen werden im Oktober während der Ausstellung SUPERDEMOKRATIE mit dem belgischen Senat im Dialog stehen. BPS22 in Charleroi, BOZAR in Brüssel und M HKA in Antwerpen geben der aktuellen Problematik des Senats eine kulturelle Dimension

1.10.2017 - 31.10.2017

(c)image: BPS22, Charleroi
Série Syrie, 2001
Photography

Willi Filz hat diese Serie rund zehn Jahre vor dem Bürgerkrieg geschaffen, der Syrien seit 2011 zerstört. Auch wenn der Künstler zu dieser Zeit den Menschen in seiner Vielfalt, außerhalb jedes Urteils aufzeigen und das Porträt einer Gesellschaft nehmen wollte, ohne eine politische Rede hinzu zu fügen, hat das Werk heute ein zusätzliches Gewicht. Die Arbeit von Filz wechselt zwischen Engagement und Rückzug ; manchmal klebt diese Zweideutigkeit an seinem Werk aus unvorhersehbaren Gründen, wie im Fall dieser syrischen Reihe, manchmal scheint sie vom Künstler selbst hervorgerufen zu werden. Auch wenn diese Fotoserien Unbekannte darstellen, werden doch oft symbolische Orten gewählt, wie die Einwanderergrenze von Marokko (in der Serie  Menschen im Nirgendwo). Der Fotograf behandelt mit seinen Bildern eine problematische Wirklichkeit, ohne sich offen dem Thema zu stellen. In der Zweideutigkeit wird nur eine Stellung ganz deutlich : ein Plädoyer für die Menschlichkeit.

Filz beschreibt seine Arbeit als « visuelle Übung ». Die Übung beruht in der Suche nach einer « authentischen » Identität, die ergriffen werden muss, und gleichzeitig in der Sorge, den Frauen und Männern, die er mit seinem Objektiv von einem vorschnellen Urteil zu befreiet, eine Identität aufzwingen zu wollen.