SUPERDEMOCATIE / SUPERDEMOKRATIE / SUPERDEMOCRACY
Ode formuliert eine Ästhetik der Konformität und Uniformität. Die Schauspieler, die alle T-Shirts und Hosen aus Baumwolle in der gleichen hellen Farbe tragen, führen vorgeschriebene Bewegungen aus, die die alltäglichen Aktionen und Reaktionen parodieren. Doch wird die choreografische Perfektion ab und zu unterbrochen. Der Soundtrack besteht aus lauter, roher Musik, und einem Text, der die Ode aus dem Titel sein kann.
Dies ist ein Schlüsselwerk in der frühen Arbeit von Alimpiev. Während er auf einen direkten visuellen Verweis auf die sozialen und kulturellen Details der postsowjetisch-russischen Gesellschaft verzichtet, lässt die Inszenierung doch an eine ‘kollektivistische’ Performance des russischen Avantgarde-Theaters aus den Jahren vor und nach der Revolution von 1917 denken.
Ode ist eine zeitgenössische Verkörperung von ostranenie, der ‘Entfamiliarisierung’, die der Kritiker Viktor Shklovsky (1893-1984) theoretisierte und die eng mit dem Verfremdungseffekt von Brecht verwandt ist. Shklovsky schreibt: 'Kunst ist eine Art und Weise, das Kunstvolle eines Objektes zu erfahren, das Objekt an sich ist nicht von Bedeutung.’