SUPERDEMOKRATIE - Der Senat der Dinge

Drei Kulturinstitutionen werden im Oktober während der Ausstellung SUPERDEMOKRATIE mit dem belgischen Senat im Dialog stehen. BPS22 in Charleroi, BOZAR in Brüssel und M HKA in Antwerpen geben der aktuellen Problematik des Senats eine kulturelle Dimension

1.10.2017 - 31.10.2017

ORLAN

°1947
Lives in Los Angeles, US
Lives in New York, US
Born in Saint-Etienne, FR
Lives in Paris, FR

ORLAN (°1947, Saint-Étienne, Frankreich) folgte einer Ausbildung in Malerei und tauchte in den 60er Jahren in der französischen Kunstwelt mit den fotografischen Body Sculptures und mit Performances auf, die sich auf ihren eigenen Körper als physische und mythische Darstellung ihrer Weiblichkeit konzentrierten.

ORLAN formuliert starke Positionen und achtet streng auf eine präzise und deutliche Kommunikation. Ihr Werk ist wortwörtlich und lesbar. Gleichzeitig geht sie Verbindungen mit kräftigen “Grundlagen” der menschlichen Kultur wie Mythen, Riten, dem Körper und Instinkten ein, wobei es mit dem funktioniert, was Freud in seinem Versuch, das Unbewusste in Kategorien zu stecken, „Verdichtung und Verschiebung“ nannte.

Das Werk von ORLAN stellt eine Herausforderung für kollektive unbewusste Erwartungen, was der weibliche Körper und der weibliche Geist sein müssen. In den letzten Jahren wird sie immer mehr mit ihrem Einsatz der Chirurgie als Kunstmedium konfrontiert, insbesondere mit Videos und den bleibenden physischen Ergebnissen ihrer Surgery Performances  (1986-1993).

Doch ihr Platz in der jüngsten Kunstgeschichte war bereits mit der Reihe MesuRAGE-Performances versichert, die sie 1968 begann. Mesurage bedeutet “Messungen”, während “Rage” auf Tollwut, aber auch “das beste geben” verweisen kann. Der vielfältige Einsatz von Eseln und Tüchern zu Beginn dieser Aktionen ist ein deutlicher Hinweis auf die Malerei. Es heißt, dass die Bettlaken aus dem trousseau (Mitgift) von ORLAN stammen – ein deutlicher Verweis auf die traditionellen Modelle der Weiblichkeit.

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