SUPERDEMOKRATIE - Der Senat der Dinge

Drei Kulturinstitutionen werden im Oktober während der Ausstellung SUPERDEMOKRATIE mit dem belgischen Senat im Dialog stehen. BPS22 in Charleroi, BOZAR in Brüssel und M HKA in Antwerpen geben der aktuellen Problematik des Senats eine kulturelle Dimension

1.10.2017 - 31.10.2017

Emilio López-Menchero

°1960
Born in Mol, BE
Lives in Brussels, BE

Der ausgebildete Architekt Emilio López-Menchero hat sein Studium am Institut Supérieur d’Architecture de La Cambre (Brüssel) im Jahr 1986 absolviert. Er widmet seine Endarbeit dem österreichischen Architekten Hans Hollein, dem Autor des Manifestes Alles ist Architektur aus dem Jahr 1967. Er setzt seine Ausbildung an der Cambre im Atelier « Espaces Urbains » von Jean Gilbert fort. Seine künstlerische Arbeit bezieht sich ständig auf die Architektur und seine Werke ergeben sich oft als eine delikate Mischung zwischen dieser Disziplin und den plastischen Künsten. Seit 1999 unterrichtet er in der Option « AA Art (Kunst) & Architekture » der Cambre-Horta.

Das Werk von Lopez-Menchero, egal ob es sich um Performance, Fotografien, Skulpturen handelt oder es sich in den städtischen Raum einträgt, versucht, in die Wirklichkeit einzugreifen. Der Körper und die Identität sind die Pfeiler seines Ansatzes. Der Körper als Maßstab, als Behälter des Nervenstroms oder als eingebildetes « Objekt » ist ebenfalls Fahrzeug des gesamten Aufbaus der Identität. Dieser Aufbau wird in der Arbeit des Künstlers von seiner doppelten, belgisch-spanischen Kultur geprägt. Der Künstler hat ferner ein besonderes Interesse für die Einwanderer und die Figur des Künstlers. Diese Beziehung zur Identität wird ganz besonders in der Serie « Trying to be » aus dem Jahr 2000 deutlich. Er versetzt sich in die Haut von Künstlern (Pablo Picasso, Honoré de Balzac, Cindy Sherman, Frida Kahlo, James Ensor); aber auch historischer Personen wie Yasser Arafat, Rasputin oder Che Guevara. Diese Verkörperungen beruhen auf Archiven, denen er sich mit der höchstmöglichen Präzision über die Fotografie nähern will und für die Verkleidungen eine Introspektion erfordern, die es dem Künstler ermöglichen, seine eigene Identität zu schaffen.

Seine Stücke aus mehreren Disziplinen und zahlreichen Formen machen sich gegenseitig stark und unterstreichen die Kodes der westlichen Gesellschaft. Er kreiert mehrere Werke im öffentlichen Raum wie Pasionaria. Diese ständige Intervention, die allen Einwanderern gewidmet ist, ist ein vier Meter langes Sprachrohr am Beginn der Avenue de Stalingrad in Brüssel in der Nähe des Nordbahnhofs, einem Dreh- und Angelpunkt der belgischen Hauptstadt, wo zahlreiche Demonstrationen starten.