Suchan Kinoshita
Suchan Kinoshita (°1960, Tokyo, Japan), Tochter einer deutschen Mutter und eines japanischen Vaters, war vor ihrer Karriere als bildende Künstlerin im Theater aktiv, sowohl als Schauspielerin, Regisseurin als auch Dekorateurin. Diese Erfahrungen beeinflussten ihre Vision als Künstlerin, was die Rolle des Zuschauers als aktiver Wahrnehmer und die zahlreichen individuellen Interpretationen des Kunstwerks betrifft.
Kinoshitas Kunstwerke entfalten sich in der Zeit als dynamische Verfahren, in denen die persönliche Beziehung zwischen Zuschauer und Kunstwerk sich bilden. Das Hier und Jetzt der Aufführung ist wichtig. Statische Vorstellungen und Repräsentationen von ‘etwas anderem’ lenken laut Kinoshita nur die Aufmerksamkeit ab. Das Kinoshita zwischen zwei Kulturen aufwuchs und in verschiedenen Kunstdisziplinen ausgebildet wurde, spiegelt sich in ihrem Werk wieder, in dem Grenzen besucht, überschritten oder verneint werden. Ein Thema, das regelmäßig in ihrer Arbeit zurückkehrt ist die Erfahrung von Zeit und Raum. Einerseits ist dabei von Bedeutung, dass Zeit und Raum in beiden Kulturen, in denen sie ihre Wurzeln findet, anders erfahren werden, andererseits kombiniert sie die Art und Weise, wie in den Disziplinen von Theater, Musik und bildender Kunst Zeit und Raum genutzt und dargestellt werden. Sie führt das Prozessmäßige von Theater und Musik mit dem oft mehr statischen Charakter der bildenden Kunst zusammen.