Yang Zhenzhong
Yang Zhenzhong (°1968, Hangzhou, China) beginnt nach einem Studium Textilformgebung und Malerei im Jahr 1995, mit Fotografie und Videos zu arbeiten. Eines seiner ersten reifen Werke war Lucky Family (1995), eine Fotoreihe von einem Hahn, einem Huhn und einem Haufen Küken, die die verschiedenen Familiennormen darstellen (und damit einen Kommentar zur Einkinderpolitik von China bildeten).
Zhenzhong bezeichnet sich selbst und seine Praktik als ‘inkonsistent’, was natürlich auch als ‘vielseitig’ bezeichnet werden kann. Er ist eine wichtige Figur in der Kunstszene von Shanghai. Er hat die Entwicklung nicht nur als Künstler beeinflusst, sondern auch als Kurator, denn er organisiert seit dem Ende der 90er Jahre mit anderen einflussreichen Künstlern Ausstellungen. Diese Projekte haben eine positive Auswirkung auf die Kunstszene von Shanghai und helfen dem Künstler bei seiner internationalen Profilierung.
Eines der wiederkehrenden Themen im Werk von Yang ist das Verlangen, die vielen Widersprüche und Ungleichheiten in der Gesellschaft zu unterstreichen. Daneben will er die (Miss-)Wahrnehmung des Raums und die damit gekoppelte politische und psychologische Aneignung hinterfragen.
In seiner Arbeit untersucht er auch den menschlichen Körper und wie er in der Jahrtausendwende gedacht und dargestellt werden kann. Die kollektivistische Ideologie des Mao-Regimes machte Platz für flüssigere, aber nicht weniger interessante soziale Sitten, die eine Reaktion auf die neue Rolle Chinas im internationalen Kapitalismus waren.