SUPERDEMOKRATIE - Der Senat der Dinge

Drei Kulturinstitutionen werden im Oktober während der Ausstellung SUPERDEMOKRATIE mit dem belgischen Senat im Dialog stehen. BPS22 in Charleroi, BOZAR in Brüssel und M HKA in Antwerpen geben der aktuellen Problematik des Senats eine kulturelle Dimension

1.10.2017 - 31.10.2017

Johanna Kandl

°1954
Born in Vienna, AT
Lives in Berlin, DE
Lives in Vienna, AT

Johanna Kandl (°1954, Wien, Österreich) studierte Malerei in Wien und Belgrad. Kandl, die regelmäßig mit ihrem Partner Helmut Kandl zusammenarbeitet, zieht oft auf Forschungsreise an den äußersten Rand der Europäischen Union und der benachbarten ‘Anderen’. Sie war eine der ersten Künstler Österreichs, die in ihrem Werk auf den Wandel nach der Globalisierung ab 1989 in Ost- und Südosteuropa reagierte.

Kandl arbeitet mit einer breiten Vielfalt an Medien, aber ihre fotografische und filmische Praktik geht meistens von ihrer Sensibilität als Maler aus. Diese Verbindungen zwischen Gattungen und Techniken werden in ihren großformatigen Malereien deutlich, die oft wie monumental vergrößerte Standbilder aus Fernsehreportagen wirken, die oft die rauen Umstände des Alltags in den sich schnell verändernden politischen Konstellationen der ehemaligen sowjetischen Satellitenstaaten und anderswo dokumentieren.

Kandl kombiniert akademische Tradition der Geschichtsbilder mit der dunklen Realität des Endes des 20. und Anfang des 21. Jahrhunderts, die von den Massenmedien dargestellt wird. Indem sie Kontraste darstellt, wie zwischen der schreienden Armut im ehemaligen Sowjetblock und den glänzenden Lebensstil derjenigen, die sich einfacher an den Neuen Kapitalismus angepasst haben, fragt sie, wer profitiert von wem, und wie und warum? Welche größeren Strukturen sind hier am Werk und wie werden diese entziffert?

"Gerne denke ich mir Geschichten aus, in denen Dinge einen anderen Verlauf nehmen könnten – oder auch genommen haben könnten….“ – Johanna Kandl, 2012