Jef Geys
Jef Geys (°1934, Leopoldsburg, Belgien) absolviert sein Studium an der Kunstakademie von Antwerpen und lässt sich in Balen, auch in den Kempen, nieder, wo er mehr als 30 Jahre lang als Kunstlehrer auf einer Mädchenschule unterrichtet. Eigentlich war dies eine der vielen Möglichkeiten von Geys, Kritik gegen Gesellschaft und Kunst zu äußern – eine Kritik, die ein fundamentaler Wert in seinem weitlaufenden, diversen und komplexen Werk ist.
Man hat Geys als Künstler beschrieben, der zwischen einem regionalen und einem internationalen Kontext eingeklemmt ist, abgeschnitten von der sozialen Wirklichkeit. Dies ist nicht unbedingt zutreffend. In vielerlei Hinsicht ist er ein Anhänger von Marcel Duchamp, der die Strategie des sich heimlich Zurückziehen verteidigte. Geys hat sich dafür entschieden, sein Werk auf provinziale Referenzen aufzubauen. Seine Ausstellungen werden von einer Nummer seiner Zeitung Kempens Informatieblad begleitet, die er selbst verlegt und so entwirft, dass sie wie eine lokale, gratis verteilte Zeitung aussieht.
Eine seiner wichtigsten Strategien ist die Subversion, die wie er zu Recht unterstreicht, nur ‘im System erfolgen kann’. 1970 wurde Geys eingeladen, eine Solo-Ausstellung im Königlichen Museum für Schöne Künste in Antwerpen vorzubereiten. Er antwortete mit einem Brief an das Museum – und an die Ministerien für Kultur, Verteidigung und Justiz – mit dem Vorschlag, das Museum in die Luft zu sprengen. Die Ausstellung fand dennoch im folgenden Jahr statt. Dies ist kennzeichnend für seine Methode, die auf Verfahren gerichtet ist und konfrontiert: Geys schafft Situationen, die so voll mit widersprüchlichem Potential sind, dass sie sich selbst zu sprengen drohen. Indem er sie umhüllt, zeigt er die bestechenden Kräfte der heutigen Realität noch überzeugender.