Narcisse Tordoir
Narcisse Tordoir (°1954, Mechelen, Belgien) beginnt seine Karriere mit experimentellen Performances, alternativen Aktionen und räumlichen Installationen. Gelegentlich arbeitet er mit einer Gattung, die man als “räumliche Malerei” bezeichnen kann, wobei er mit den Möglichkeiten spielt, um die platte Fläche der Malerei zu durchbrechen.
In den 80er Jahren führt er dreidimensionale Komponenten in die Malerei ein, um den gesamten Effekt zu verstärken: Bilder, die rechtwinklig zusammen aufgehangen werden; leere Räume zwischen gemalten Paneelen, kleine Objekte und Spiegel, die Fragmente von Abbildungen in den Werken darstellen. Tordoir spielt visuelle Spielchen, wobei er oft Strategien von der Kunstgeschichte ausleiht. Ein jüngstes Beispiels ist die Reihe der großformatigen tableaux vivants (lebendige Bilder), die Podiumsfotografie und Malerei kombinieren, wobei er auf die ‘leere’ Allegorie von Giambattista Tiepolo (1696-1770) verweist.
In diesen und anderen Werken von Tordoir spielen die Zeit und das Gedächnis eine wichtig Rolle. Es sind visuele Puzzle, die eine Vielzahl an Assoziierungen und möglichen Interpretationen aufrufen.